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GELSENKIRCHEN – DER TIEFE FALL EINER STADT ALS SYNONYM FÜR DEN UNTERGANG DER BRD?

Die Europameisterschaft und die kritischen Aussagen eines englischen Fußball-Fans und eines Reporters aus Great Britain bieten den anderen Blick auf Gelsenkirchen an, so könnte man meinen.

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Dabei hat sich die Stadt Gelsenkirchen alle Mühe gegeben, zumindest die Straßen rund um die Arena in einem Licht erscheinen zu lassen, dass der ankommende Fussball-Fan nicht schon bei der Anreise in ein infrastrukturelles Trauma verfällt.

Die grundsätzliche Kritik an der vordergründigen Spaßbremse Stadt Gelsenkirchen ist allerdings berechtigt.

Wir wollen diese aber nicht einem mit der Geselligkeit englischer Pubs verwöhnten Perma-Bier-Trinker und schon gar nicht einem Spesen-F…er überlassen, der sein Spesen-Budget überziehen muss, weil die Taxikosten nach Bochum auf den Eierberg oder nach Düsseldorf private Zusatzkosten für den hungrigen Partygänger implizieren.

Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass eben gerade auch die Engländer – ohne eine Wertung in politischer Hinsicht vornehmen zu wollen – mit ihrem Bombardement 1943 und 1944 dazu beigetragen haben, dass sich dieses Stadtbild mit einer Vielzahl von Gebäuden aus der Wilhelminischen Zeit drastisch verändern musste.

Die Stadt-Politik, ca 70. Jahre dominiert durch die SPD, hat ihr Übriges getan die wertvolle Architektur früherer Tage nicht zu bewahren, wenn man nur an den alten Bahnhof oder das Märchenschloss des früheren Polizeipräsidiums am Machens-Platz denkt.

Gelsenkirchen, einst mit seiner (Einkaufs-) Bahnhofstraße ein hochfrequentiertes Mekka für zahlungskräftige Kunden, hat es in Konkurrenz zu anderen Revier-Metropolen in den 1970er Jahren nicht geschafft, die Weichen für einen gemäßigten Strukturwandel zu stellen.

Während Bochum, Essen und Dortmund Universitätsstädte geworden sind, hat Gelsenkirchen vielfältige Angebote großer Unternehmen zur Ansiedlung aus irgendwelchen Gründen nicht angenommen. Der Gewerbesteuerhebesatz hat sich mit 480% in der Regel immer auf bundesrepublikanischem Spitzenniveau bewegt und niemand wusste so recht warum.

Gelsenkirchen – um beim Thema zu bleiben – ist nach wie vor eine, aber nicht mehr die Fussball-Stadt, die es einmal war.    

Der Fussball – auch der sogenannte Amateur-Fussball – ist ein solider Indikator, um die Wirtschaftskraft oder Wirtschaftsfähigkeit einer Region festzustellen.

Jenseits von Schalke 04 hatte Gelsenkirchen mit in den 1960er und 1970er Jahren auch noch mit der Eintracht Gelsenkirchen einen Zweitligisten und mit der STV Horst einen Deutschen Amateurmeister.

Es gab Dritt-und Viertligisten zur Genüge, wie Erle 08, Sportclub 07, SV Rotthausen, SC Hassel, SSV Buer.

Einige sind heute ganz verschwunden, andere dümpeln in der 8. Liga herum.

Die beiden Vereine in Gelsenkirchen die auf höchstem Amateur-Niveau Fußball spielen, die SSV Buer und der türkisch-stämmige Club YEG Hassel, spielen in der Landesliga, die bezogen auf NRW, die 7. Liga repräsentiert.

Gelsenkirchen hat keine Kohle (mehr) und insofern auch keine Kneipen-und Puff-Kultur!

Was für ein Wunder in einer Stadt mit permanent sicherer Arbeitslosenquote von 15% und einem Migrationsanteil von ca. 40%.

In einer Stadt in der die Preiserhöhung beim Hansa-Pils schon Schnappatmung bedeuten kann.  

Gelsenkirchen hat auch den Haushalt 2022 mit einem Minus von ca. 50 Millionen € abgeschlossen, was vielleicht auch auch als „Sondervermögen“ bezeichnet werden kann, wenn es niemand merkt.

Wenn uns jetzt auch der EM-Engländer auf diese prekäre Situation aufmerksam macht, dann sollten wir ihm keinen Dank schulden.

Gelsenkirchen befindet sich seit Jahrzehnten in ständiger Konkurrenz zur Stadt Herne, wenn diverse tendenziöse mediale Rankings die schlechtesten Lebensbedingungen etc. pp in dieser BRD bewerben.

Für uns gebürtige Gelsenkirchener hat diese unsere Stadt, die wir zur Genüge kennen, immer noch ihren Reiz.

Wir wissen um die wirklich schönen Ecken in dieser Stadt und wir verkennen nicht, dass es immer schwieriger sein wird, sich in seinem gewohnten Umfeld das jeweilige Kleinod zu bewahren.

Wenn ich mir die Geschichte und die Entwicklung Gelsenkirchens anschaue, erkenne ich den Niedergang einer Stadt in wirtschaftlicher und auch stadtplanerischer Hinsicht und ich scheue mich nicht die Verantwortung dafür bei einer völlig unfähigen ideologisch SPD-dominierten Jahrzehnte andauernden verfilzten Politik zu verorten.

Dabei sieht selbst das Grundgesetz der BRD vor, dass die Gemeinden im Rahmen der Möglichkeit ihrer Selbstverwaltung diesen ganzen Bundesrepublikanischen Quatsch nicht mitmachen müssten…

Zurück zur Europa-Meisterschaft:

Rolf Rüssmann, Gott habe ihn selig, wird das Zitat – sinngemäß – zugesprochen:

„Wenn wir bei denen schon nicht gewinnen können, machen wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt“.

Im übertragenen Sinne:

Wenn der gemeine englische Hooligan sich diese Aussage zu Herzen nimmt, wird er aufgrund der hier schon vorgefundenen für ihn verstörenden allgemein sichtbaren Hässlichkeit dieser Stadt bestimmt Mitleid entwickeln und gar keine Lust auf noch mehr Zerstörung haben.

Wieder ein Vorteil für Gelsenkirchen, der in keinem Ranking erwähnt wird!

Ach, gäbe es doch häufiger internationale Fussball-Spiele in Gelsenkirchen.

Dann würde es sich u.U. rechnen Premium-Stadtteil-Besichtungsfahrten in einem OFF-ROADER mit Allrad-Antrieb anzubieten, die als Abenteuer-Challenge angeboten werden könnten.

Die Ost-Route von Bulmke-Hüllen über Bismarck bis hin zu ausgewählten Domizilen in Erle und Resse.

Selbstverständlich – nicht nur für Engländer – mit der entsprechenden Bord-Service-Ausstattung an heimischen Gerstensäften ausgestattet. Für die Freunde aus England würde die OFF-ROAD-TOUR endlich einmal Bier mit Schaum bedeuten.

Und, den Asiaten, also jetzt nicht unbedingt bei einer Europa-Meisterschaft, könnte man diese Route als offiziellen Streckenabschnitt der Rally PARIS-DAKAR versuchen zu verkaufen, indem man in Höhe der Brücke bei „Zoom“ am Rhein-Herne-Kanal einen Photo-View-Point einrichtete.

Doof wäre nur, wenn dann gerade die Türken gespielt und gewonnen hätten, weil dann sämtliche Infrastruktur – egal in welchem Zustand – durch Auto-Korsi behindert wären.

Sie sehen, es gäbe genug Möglichkeiten, Gelsenkirchen attraktiver zu gestalten, wenn man nur genügend Phantasie entwickelt…!

Leider ist es so, und dass hat Gelsenkirchen auch den Garaus gemacht, dass sich parteipolitische Präferenzen über Generationen vererbt haben.

Zukünftig wohl nicht mehr, aber das wird an der Situation Gelsenkirchens zu meinem Bedauern nichts mehr ändern können.

Wir sollten allerdings in der Lage sein, diesen Umstand selbst festzustellen und unsere Konsequenzen daraus ziehen!

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