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Schalke 04 und Borussia Dortmund – Nur sportliche Rivalen oder auch politische Instrumente?

Als Schalker liebe ich und pflege unsere historische „Konkurrenz“ zum geliebten „Feind“, der uns so viele sportlich dramatische Höhepunkte in der Vergangenheit beschert hat.

Diese „Hass-Liebe“ geht soweit, dass mir die schwarz-gelben Farben in meinem Umfeld so weh tun, dass ich z.B. meine Hochdruck-Reiniger des Marktführers regelmäßig mit blauen Folien abklebe, um das an sich schon Kraft aufwendige „KÄRCHERN“ der Terrasse einigermaßen ertragen zu können.

Z.Zt. nicht auf sportlicher Augenhöhe, werde ich morgen beim Champions-Finale zwar kein Schwarz-Gelber, drücke aber alle meinen Daumen für den BVB, dass sie gegen Real Madrid gewinnen und den Pott holen.

Alleine schon wegen der vielen BVB-Fans, von denen ich ein paar kenne und weiß, dass die genauso positiv durchgeknallt sind wie ich.

Mit der Veröffentlichung des Sponsorvertrages der BVB KG a. A. mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall sind mir so meine Zweifel gekommen, ob ein morgiger Erfolg der richtige Weg für den Fussballverein Borussia Dortmund ist.

Ein Blick zurück:

Schalke 04 hatte aufgrund der Connection von Tönnies zu Schröder und Schröder zu Putin Anfang der 2010er Jahre einen sehr lukrativen Sponsorenvertrag mit dem mehrheitlichen russischen Energie-Konzern „GAZPROM“ geschlossen.

Soweit bekannt, allerdings nicht durch die hiesigen Medien transportiert, hat der Putsch in der Ukraine 2014 (Maidan) zu einer Anti-Russischen oder auch Pro-Westlichen Regierung der Ukraine geführt. Der darauf hin eskalierende Konflikt mit Russischen Sicherheitsinteressen, weil die Ukraine dann sehr schnell NATO-Mitglied werden wollte, gipfelte 2022 in die militärische Sonderoperation der Russen – andere sagen Einmarsch – in die Ukraine.   

Am 28.02.2022 hat Schalke 04 als Zweitligist – seit ewigen Zeiten nicht auf finanziellen Rosen gebettet – öffentlich gemacht, den Vertrag mit GAZPROM einseitig zu kündigen.

Dies geschah genau 4 Tage nach dem sogenannten Einmarsch der Russen, dem 24.02.22, in die Ukraine.

Innerhalb von 4 Tagen hat also die Vereinsführung unter dem Vorstandsvorsitzenden Bernd Schröder – seines Zeichens über 17 Jahre lang in Führungspositionen der BERTELSMANN-GROUP (der führende Medien-Konzern in der BRD) tätig – entschieden diesen lukrativen Vertrag aufzugeben…

Der BVB, Borussia Dortmund, hatte nicht nur Mitleid mit uns, so dass sich Geschäftsführer Watzke wie folgt dazu geäussert hat:

Im Anschluss kündigte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke an, dass man dem Erzrivalen zu Hilfe kommen würde: „Erstmal bin ich sehr froh, dass die Schalker da Haltung gezeigt haben. Ich hoffe, dass sich die auch weiter fortsetzt. Und wenn es dazu dann auch der Solidarität der anderen Klubs in Deutschland bedarf, um sie aus dieser Situation einigermaßen gut herauszuführen, dann müssen wir darüber diskutieren, wie wir das hinkriegen können.“

Watzke selbst ist ein mittelständischer Unternehmer und auf höchstem Niveau sportpolitisch bei DFB und DFL akredditiert.

Nun hat Watzke – kurz vor seinem Aussscheiden aus der Geschäftsführung der KG.a.A. – für die Schwarz-Gelben-Borussen den Rheinmetall-Deal eingestielt.

Watzke äusserte sich zur Kritik an dieser Geschäftsbeziehung öffentlich wie folgt:

„Wir haben zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten Krieg in Europa. Die Mehrheit der Deutschen begrüßt es, dass die Bundeswehr zur Sicherung von Freiheit und Demokratie, modernisiert wird. Genauso gibt es eine deutliche Mehrheit der Menschen, die möchte, dass wir die Ukraine, die unter dem Angriffskrieg Russlands leidet, unterstützen. Beides funktioniert aber nur mit moderner Verteidigungstechnik. Wo wäre die Ukraine denn heute ohne Waffen aus den USA und Europa?“

Liebe Leser, mir war schon klar, wie der Sport supranational (Olympia, Teilnahmeverbote etc.) systematisch von der Politik und den Interessen des Kapitals unterwandert wurde.

Das nun allerdings ein BVB-Macher sich hinstellt und BRD-Kriegs-Propaganda betreibt, dass hätte ich mir nicht vorstellen können. Zumal diese Behauptungen nicht belegt sind.

Wenn ich am 24.02.2022 unvoreingenommener Vorstandsvorsitzender des FC Schalke 04 gewesen wäre, hätte mir der sogenannte russische Einmarsch in die Ukraine werbetechnisch in Bezug auf GAZPROM zunächst rein gar nichts bedeutet.

Die Kürze der Zeit der Entscheidung beim FC Schalke 04 und die Länge der Vorbereitungen des BVB-Deals spricht – unter Berücksichtigung der Vorzeichen – für eine gezielte politische Einflussnahme auf unseren Sport grundsätzlich und selbstverständlich für eine Instrumentalisierung der Fans dieser beiden großen Clubs.

Nur für die durchgeknallten Fans der Borussia, die unsere Rivalität eben so lieben wie ich, drücke ich morgen meine Daumen für die Schwarz-Gelben.

Dennoch sollten wir hier im Ruhrgebiet reden und Flagge zeigen.

Wie können wir unseren Fußball – ohne Einfluss des Kapitals und der Politik – in aller wertschätzenden Rivalität wieder zu einem unbefangenen, unvorhereingenommen Sport-und Fussball-Erlebnis machen?

https://de.wikipedia.org/wiki/Bernd_Schr%C3%B6der_(Fu%C3%9Fballfunktion%C3%A4r)

https://www.fussballtransfers.com/a7703844908738804221-schalke-kuendigt-sponsorenvertrag-mit-gazprom

https://sport.sky.de/fussball/artikel/bvb-geschaeftsfuehrer-hans-joachim-watzke-spricht-ueber-deal-mit-rheinmetall/13145804/35311

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